Veranstaltungen 2023
Im Folgenden aufgelistet finden Sie eine Übersicht über unsere Veranstaltungen. Möchten Sie mehr über die Veranstaltungen erfahren, kontaktieren Sie uns gerne.
We stand together for Ukraine! (12.07.-15.07.)
Nach einer langen Vorbereitungszeit war es am 12. Juli endlich soweit. Wir konnten insgesamt 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Ukraine bei uns im Akademiezentrum in Sankelmark begrüßen. Es war eine sehr bunte Gruppe von Menschen ganz unterschiedlichen Alters. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb verstanden wir uns alle sofort sehr gut, was auch an unseren drei großartigen Übersetzerinnen lag.
Nach dem ersten Mittagessen startete auch schon das Programm mit einer Vorstellung der anerkannten nationalen Minderheiten in Deutschland. Schon an der Tatsache, dass unsere Übersetzerinnen überlegen mussten, wie sie den Begriff "Minderheiten" am besten übersetzen wurde deutlich, dass die Teilnehmenden hierbei viel Neues lernten. Viele weitere spannende Vorträge folgten, die teilweise sogar auf ukranisch gehalten wurden.
Besonders spannend war es, sich direkt mit Angehörigen der Minderheiten austauschen zu können. Einen sehr schöner Abschluss des Treffens war es, als die Vertreter der Sinti und Roma spontan mit den Teilnehmenden die ukrainische Nationalhymne anstimmten. Gesungen wurde auch später am Abend, als uns der ukrainische Sänger David Kadymian besuchte und uns in einem kleinen Konzert seine beeindruckende Stimme präsentierte.
Ein weiteres Highlight war die am nächsten Tag stattfindende Exkursion nach Hallig Hooge. Das Glück war an diesem Tag auf unserer Seite, da es der einzige Tag während des gesamten Seminars mit einigermaßen gutem Wetter war. Vor Ort zeigten sich die Teilnehmer begeistert von der einzigartigen Natur und Lebensweise auf der Hallig und konnten viel über die friesische Kultur lernen.
Ein gleichzeitig trauriger und schöner Moment war es, als wir in der lokalen Kirche für eine kurze Andacht für die Menschen innehielten, die im Krieg in der Ukraine gestorben sind und unter ihm leiden. Schließlich machten wir uns erschöpft aber glücklich auf den Heimweg. Viele Teilnehmende teilten uns mit, dass sie viel zum Thema Minderheiten dazugelernt haben und die Erfahrungen sehr genossen haben. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen verabschiedeten wir uns voneinander beiderseits in voller Dankbarkeit und Zufriedenheit.
Diese Veranstaltung wurde vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein gefördert.
Fair Play between Denmark and Germany? Minority Exchange on Identity and Sports (29.09. - 03.10.)
Vom 29. September bis zum 3. Oktober 2023 fand auf dem Knivsberg in Dänemark anlässlich der kommenden Fußball-Europameisterschaft der autochthonen Minderheiten „Europeada“, die 2024 im deutsch-dänischen Grenzland stattfindet, die Veranstaltung „Fair Play zwischen Dänemark und Deutschland? Minderheitenaustausch zu Identität und Sport“ statt.
Die Teilnehmenden trafen am ersten Tag auf dem Knivsberg ein, wo Caroline Honervogt sie herzlich begrüßte. Gemeinsam wurde das erste Abendessen eingenommen, gefolgt von einem informellen Get-Together, das den Auftakt für den intensiven Austausch bildete.
Die folgenden Tage standen ganz im Zeichen der nationalen Minderheiten und der Grenzregion. Nach einem einführenden Vortrag von Caroline Honervogt über die Minderheiten in der deutsch-dänischen Grenzregion wurden verschiedene Facetten beleuchtet – von Faustball über grenzüberschreitende Jugendprojekte bis zur Europeada 2024 und den Aktivitäten der FUEN. Der Tag wurde von einem informellen Get-Together abgerundet, das Raum für vertiefte Gespräche bot.
Am dritten Tag erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Arbeit der Nordfriesen und der dänischen Minderheit. Besuche beim Fußballverein SV Frisia 03 in Risum-Lindholm und beim Nordfriisk Instituut in Bredstedt (auf Friesisch: Bräist) ermöglichten einen direkten Einblick in die Lebenswelt und Identität der Minderheiten. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen und einem informellen Austausch auf dem Knivsberg.
Die Erkundung setzte sich am vierten Tag fort, als die Veranstaltung die deutschen Sinti und Roma sowie die dänische Minderheit in Südschleswig in den Fokus nahm. Hierzu gab es Austausche vor Ort, aber auch eine Exkursion nach Flensburg. Eine Stadtbesichtigung mit dem Themenschwerpunkt Minderheiten und deutsch-dänische Geschichte in Flensburg und ein Austausch mit der FUEN boten Raum für kulturellen Austausch und tiefere Einblicke.
Der Abschlusstag begann mit einer Reflexion über die Eindrücke und Diskussionen zu Identität und Sport in der deutsch-dänischen Grenzregion. Die Präsentation der Ergebnisse und Feedbacks rundete die Veranstaltung ab, bevor die Teilnehmer sich nach dem Mittagessen auf den Heimweg machten.
Die Veranstaltung erwies sich als ein bedeutender Beitrag zum Minderheitenaustausch und regte inspirierende Diskussionen über Identität und Sport an. Herzlicher Dank gilt allen Teilnehmern für ihre aktive Beteiligung – auf ein nächstes Mal auf dem Knivsberg!
Diese Veranstaltung wurde durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.
Discussing Minority Identity, Language and Religion (20.11. - 24.11.)
Zum Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Minderheitenkirchen in Europa durften wir eine Gruppe - vor allem bestehend aus einer Delegation der Kirche der schwedischsprachigen Finnen, dem Bistum Borgå - vom 20. November bis zum 24. November in der Nordsee Akademie in Leck begrüßen.
Die Gruppe hat sich von Anfang an gut miteinander verstanden, auch mit den unterschiedlichen Teilnehmenden, die nicht Teil der finnischen Delegation waren. Gleich am zweiten Tag nach der Anreise gelang uns ein spannender, theoretischer Einstieg in die deutsch-dänisch-friesische Grenzregion und ihre Geschichte mit vier unterschiedlichen Vorträgen. Darunter etwas zur generellen Bedeutung von Minderheiten, einen Erfahrungsbericht zur Minderheitenidentität in Konfliktsituationen und einen Vortrag zur Sprachenpolitik für Minderheitensprachen. Außerdem waren zwei Vertreter*innen der Sinti und Roma zu Gast, um über die Minderheit, konkrete Erfahrungen und die Aufarbeitung der Vergangenheit zu sprechen.
Besonders interessant war für die Gruppe auch der dritte Tag, mit den ersten Exkursionen. Diese führte uns an die Westküste, wo wir in Lügumkloster den Pastor der deutschen Minderheit, Matthias Alpen, und seine Gemeinde besuchen durften. Für die Teilnehmenden war hierbei besonders die starke Zusammenarbeit zwischen dänischer Volkskirche und der deutschen Minderheitenkirche interessant und die starke Verankerung der Kirche im Gesamtgefüge der Minderheit. Dies wurde anschließend bei Kaffee im Gemeindehaus besprechen.
Beim nachfolgenden Besuch der dänischen Minderheit in Bredstedt machten die Teilnehmenden eine ganz neue Erfahrung: Die Tradition der „Schulkirchen“ oder „Schrankkirchen“ wurde ihnen präsentiert. Hier wird in einem Klassenraum ein Schrank geöffnet, der den Kirchenaltar und oftmals Wandmalereien beherbergt. Dieser Brauch stammt aus der Zeit, als Minderheitenkirchen versteckt werden mussten. In der Bredstedter Schule wurde anschließend gemeinsam gesungen, ein verbindender Moment für alle.
Später im Nordfriisk Instituut gab uns Dr. Claas Riecken einen kurzen Vortrag zur nordfriesischen Minderheit mit anschließendem Besuch der Ausstellung „Nordfriisk Futuur“.
Am vorletzten Tag ging es für die Gruppe auf die Insel Sylt. Hier besuchten wir die Kirche der dänischen Minderheit und erhielten Einblick von Pastor Jon Hardon Hansen, der sowohl der dänischen als auch der nordfriesischen Minderheit angehört – und teilweise auch Angebote auf Friesisch macht. Hier gab es auch für die Teilnehmenden auch Einblicke und Sprachproben in Sölring, das Sylter Friesisch. Und es wurde gemeinsam gesungen!
Nach einer kurzen Pause diskutierten die Teilnehmenden über die Verbindung und Verknüpfung der Themen Minderheitenidentität, Sprache und Religion – und bezogen dies auf ihr eigenes Leben und ihren eigenen Alltag. Schließlich ging es zurück auf das Festland.
Den letzten Tag nutzten wir für die gemeinsame Konklusion und Reflexion. Die Teilnehmenden arbeiteten die Erfahrungen der letzten Tage auf und diskutierten ausstehende Fragen. Wir bedanken uns für die Teilnahme!
Diese Veranstaltung wurde vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein gefördert.
Study visit - Minority and Politics (09.12. - 13.12.)
Vom 9. bis 13. Dezember 2023 fand im Akademiezentrum Sankelmark eine Veranstaltung statt, die sich dem Thema „Minderheiten und Politik“ widmete.
Die Teilnehmenden trafen im Akademiezentrum Sankelmark ein. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Caroline Honervogt folgte ein gemeinsames Abendessen. Der Tag klang mit einem informellen Get-Together aus.
Der nächste Tag begann mit dem Frühstück, gefolgt von einer Einführung in die Grenzregion durch Caroline Honervogt. Prof. Dr. Martin Klatt vom European Center for Minority Issues in Flensburg beleuchtete die Minderheitenpolitik in Deutschland und Dänemark. Nach einer Stadtführung in Flensburg und einem Besuch des European Centre for Minority Issues (ECMI) endete der Tag mit einem Abendessen und Freizeit in Flensburg.
Am darauffolgenden Tag startete eine Vorstellung zur dänischen Minderheit in der regionalen Politik vom Landesgeschäftsführer des SSW – der Partei der dänischen & friesischen Minderheit, Martin Lorenzen. Es folgte eine Kaffeepause und ein Vortrag über Minderheiten und Politik auf nationaler Ebene durch den persönlichen Referenten vom Bundestagsabgeordneten Stefan Seidler vom SSW. Nach dem Mittagessen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit Vertretern der dänischen und friesischen Minderheit zu treffen. Der Tag endete mit Tee, Kaffee und Kuchen sowie einem weiteren Austausch mit Landtagsabgeordneten der Regierungsfraktionen aus dem Landtag von Schleswig-Holstein sowie dem Minderheitenbeauftragten der Landesregierung.
Am Dienstag stand der Besuch der deutschen Minderheit in Dänemark auf dem Programm. Die Teilnehmenden reisten nach Sonderburg, besuchten dort das Deutsche Museum und erhielten im Sonderburger Rathaus einen Vortrag von Stephan Kleinschmidt, Vizebürgermeister und Mitglied der deutschen Minderheit. Nach einem Impulsvortrag über Frauen in der Minderheitenpolitik und einem Besuch der deutschen Schule in Sonderburg kehrten sie zurück nach Sankelmark, wo der Tag mit einem Abendessen und einem informellen Get-Together ausklang.
Am Mittwoch begann der Tag mit dem Frühstück, gefolgt von einer Evaluierung und abschließenden Bemerkungen durch Caroline Honervogt. Die Teilnehmenden traten anschließend die Heimreise an.
Diese Veranstaltung wurde vom Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein gefördert.