Nordfriesen

Die Nordfriesen sind eine der vier offiziell anerkannten nationalen Minderheiten  in Deutschland und leben überwiegend entlang der Nordseeküste Schleswig-Holsteins in den Regionen Nordfriesland und auf der Insel Helgoland. Artikel 5 der schleswig-holsteinischen Landesverfassung definiert die friesische Minderheit (Volksgruppe genannt) als eine geschützte ethno-kulturelle Gruppe, deren Sprache und Kultur staatlich unterstützt und gefördert wird. Die nordfriesische Sprache (ein Zweig des Friesischen) ist ein wichtiger Identifikationsfaktor für diese Gruppe und wird heute noch von etwa 10.000 Menschen aktiv gesprochen. 

Weitere Informationen finden Sie unter: Frasche Rädj/Friesenrat Sektion Nord e.V.

Deutsche (Dänemark)

Etwa 15-20,000 Menschen in Dänemark gehören zur autochtonen Minderheit der Deutschen, die sich selbst als Nordschleswiger bezeichnen. Als nationale Minderheit entstand diese Gruppe nach dem Schleswiger Referendum von 1920, da sie im nördlichen Teil Schleswigs lebten, der an Dänemark zurückfiel. Sie sind dänische Staatsbürger, die sich selbst aber als ethnische Deutsche definieren und als solche anerkannt sind. Die Minderheit betreibt heute ihre eigenen deutschsprachigen Kindergärten, Schulen, Bibliotheken und Vereine und gibt die deutschsprachige Tageszeitung Der Nordschleswiger heraus.

Weitere Informationen find Sie unter: Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN)

Dänen (Deutschland)

Die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein besteht aus ca. 50.000 Personen, die in der nördlichsten Region des heutigen Deutschland leben, eine Region, die bis zum Krieg zwischen Preußen und Dänemark im Jahr 1864 zu Dänemark gehörte. Mit dem Schleswiger Referendum von 1920, in Folge dessen das deutsch-regierte Schleswig geteilt wurde, wurden die Dänen Südschleswigs zu einem Teil der Bevölkerung Deutschlands. Heute sind die südschleswiger Dänen eine offiziell anerkannte nationale Minderheit in Deutschland, die, unterstützt von Dänemark, ihre eigenen Schulen, Kindergärten und Vereine, sowie die dänischsprachige Tageszeitung Flensborg Avis betreiben und aktiv am politischen Leben des Landes teilnimmt. 

Weitere Informationen finden sie unter: Sydslesvigsk Forening

Sinti and Roma

Die Sinti und Roma deutscher Staatsangehörigkeit sind eine Minderheit, die schon lange auch in Schleswig-Holstein lebt. Erstmals urkundlich erwähnt wurden sie 1417 in Lübeck. Heute leben in Schleswig-Holstein etwa 5.000 Sinti und Roma. Am 14. November 2012 nahm Schleswig-Holstein als erstes Bundesland die deutschen Sinti und Roma als Minderheit in die Landesverfassung auf.  Romanes gehört zu den nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen geschützten Minderheitensprachen.

Weitere Informationen finden Sie unter: Verband Deutscher Sinti und Roma e.V. - Landesverband Schleswig-Holstein

Grenzübergreifend verbunden

Das Minderheiten-Kompetenz-Netzwerk Schleswig-Holstein/Süddänemark (MKN) ist seit der Gründung im Jahr 2020 als Netzwerk der nationalen und regionalen Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland tätig. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die Stärkung des Verständnisses für die Belange der Minderheiten, die Förderung der Sprache und Kultur und der europaweite Informations- und Erfahrungsaustausch durch eine enge Zusammenarbeit.

Gemeinsamer Dialog

Im Rahmen unserer Tätigkeit führen wir Veranstaltungen für Interessierte aus dem In- und europaweiten Ausland durch, bei denen wir Erfahrungen aus dem Verhältnis von Minderheiten und Mehrheiten in Schleswig-Holstein und Süddänemark als Positivbeispiele vermitteln. Wir möchten die Kompetenzen der Minderheiten für die Zusammenarbeit im deutsch-dänischen Grenzland für alle sichtbar machen.

Hier setzt das Minderheiten-Kompetenz-Netwerk an: Was können Angehörige europäischer Minderheiten oder Angehörige der Mehrheitsgesellschaft aus Regionen mit Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland für sich entdecken und erfahren? Für uns sind unsere Netzwerkpartner*innen auf beiden Seiten der Grenze für die Beantwortung dieser Frage von Bedeutung. Vielfalt und Zusammenhalt sind bezeichnend für die deutsch-dänische Grenzregion. Jede*r kann und darf seine*ihre eigene Sprache und Kultur leben. Jede*r hat das Recht darauf.

Möchten Sie von YouTube bereitgestellte externe Inhalte laden?

In unserem Kurzfilm "Think across borders" stellen wir Ihnen die vier nationalen Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland vor: Die deutschen Sinti und Roma, die Nordfriesen, die deutsche Minderheit in Nordschleswig und die dänische Minderheit in Südschleswig.

Der Film soll einen Einblick darin geben, was die Identität und Kultur der Minderheiten in unserem Grenzland ausmacht, wie sich das Zusammenleben von Minderheiten und Mehrheit gestaltet und was Minderheitenleben im Alltag bedeutet.

 

Stimmen zum Projekt

Christian Pletzing, Direktor des Akademiezentrums Sankelmark

„Man kann von den Minderheiten des deutsch-dänischen Grenzlandes lernen, wie man den Weg vom Konflikt zu einer gegenseitigen kulturellen Bereicherung zurücklegen kann.“

Helen Christiansen, ehem. Koordinatorin des Minderheiten-Kompetenz-Netzwerks

„Die positiven Erfahrungen des Grenzlandes möchten wir Menschen aus anderen europäischen Grenzregionen vermitteln.“

Uwe Jessen, Vorsitzender des Netzwerkes

„Die Projekte des Netzwerkes sollen in Schleswig-Holstein oder der Region Süddänemark stattfinden und stärken dadurch die minderheitenpolitische Rolle der Region auf europäischer Ebene.“

Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter des Landes

„Wir wollen mit diesem Schulterschluss der Minderheitenverbände unsere minderheitenpolitische Kompetenz noch stärker als Best-Practice-Beispiel in Europa einbringen – durch Projekte, Seminare und Maßnahmen der Begegnung und des Austausches.“

Luftbild Akademiezentrum Sankelmark
Akademiezentrum Sankelmark Website besuchen
https://www.sankelmark.de
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