Gemeinsam vernetzt

Erfahrungen und Informationen austauschen: Unsere Mitglieder*innen finden sich auf beiden Seiten der deutsch-dänischen Grenze wieder und stehen für eine gelungene Zusammenarbeit, die wir europaweit vermitteln wollen.

Ziel unserer Netzwerkarbeit ist es, den Dialog und Aktivitäten von und für Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland und im Ausland zu unterstützen. Unsere Partnerorganisationen tragen dazu bei, dass das Verständnis für nationale Minderheiten und Volksgruppen sowie ihre Sprache und Kultur gefördert werden.

Als nationale Minderheit verstehen sich die Minderheiten und Volksgruppen, die im deutsch-dänischen Grenzland anerkannt sind. In Schleswig-Holstein zählen hierzu die dänische Minderheit, die Minderheit der deutschen Sinti und Roma und die friesische Volksgruppe, deren Schutz und Förderung in der Landesverfassung in Schleswig-Holstein verankert sind. Des Weiteren ist auch die deutsche Minderheit in Nordschleswig in Dänemark Mitglied des Minderheiten-Kompetenz-Netzwerks.

Wahrnehmung stärken

Die Sichtbarkeit der nationalen Minderheiten ist das immerwährende Grundproblem jeglicher Diskussion über Minderheiten. Dazu gehört auch die Wahrnehmung der Besucher*innen des deutsch-dänischen Grenzlandes und der Angehörigen der Mehrheitsbevölkerung, die unterschiedlich ausfallen können.

Präsente Beispiele für die öffentliche Wahrnehmung sind zweisprachige Orts- und Verkehrsschilder, wie sie unter anderem auf Friesisch existieren. Auch die dänische Minderheit ist mit zweisprachigen Ortsschildern sichtbar, wie z. B. in Flensburg/Flensborg. Bildungsbereiche spielen ebenfalls eine Rolle. Ferner ist die dänische Minderheit mit vielen Kindergärten und Schulen präsent. Mit der Zeitung „Flensborg Avis“ hat sie für sich ein stabiles Standbein im öffentlichen Raum aufgebaut. Die deutsche Minderheit in Nordschleswig ist mit ihrer Zeitung „Der Nordschleswiger“ medial stark vertreten und betreibt ebenfalls Kindergärten und Schulen, die in den lokalen Alltag hineinwirken.

Die Vielsprachigkeit der nationalen Minderheiten muss noch viel mehr an Raum in den Medien gewinnen als bisher. Klar ist: eine Sprache, die medial nicht existiert, ist eine tote Sprache. Das stellt besonders für Romanes, die Sprache der deutschen Sinti und Roma, und für Nordfriesisch eine große Herausforderung dar. Doch auch hier gibt es Fortschritte, wie zum Beispiel das kürzlich veröffentlichte Online- Wörterbuch für Nordfriesisch: friesisch.net. Das Wörterbuch kann als Vorbild dienen für Romanes oder regionale Sprachen wie Plattdeutsch oder Synnejysk.

Schleswig-Holstein: Minderheitenpolitik als Vorbild

Die Strukturen im Bundesland Schleswig-Holstein veranschaulichen, wie die Minderheitenpolitik Schleswig-Holsteins Vorbild für andere Länder und Staaten sein kann. Die Verankerung der Minderheiten in der Landesverfassung, sowie ein zentraler Ansprechpartner für die Minderheiten in der Person des Minderheitenbeauftragten Johannes Callsen, sind ein sehr starkes Fundament für den Minderheitenschutz in Schleswig-Holstein. Minderheiten sind im deutsch-dänischen Grenzland sichtbar in ihrer Vielfalt und ihrem Zusammenleben mit und Eingebundensein in der Mehrheit der Bevölkerung.

Es ist wichtig, dass die nationalen Minderheiten weiter ein lebendiger Teil der Gesellschaft im deutsch-dänischen Grenzland sind. Unsere Veranstaltungen sollen den kontinuierlichen Austausch und die Verständigung zwischen Minderheiten und Mehrheit fördern. Besucher*innen des deutsch-dänischen Grenzlands können im Dialog erfahren, wie und warum man den Weg von einem konfliktbelasteten Gegeneinander zu einem friedlichen Miteinander einschlagen kann. Die vermittelten Kernkompetenzen können dazu beitragen, die friedliche Gesellschaft, wie wir sie jetzt kennen, zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Vielen Dank für die Unterstützung